"Bei meinem neuen Arbeitgeber verdiene ich 48k Euro Brutto pro Jahr bei einer 35 Stunden Woche. IG Metall Kunststoff Holz (T4)."
Bei uns kriegen studierte Berufseinsteiger genau das Geld, was du aktuell verdienst. Weil du schon ein paar Jahre auf dem Buckel hast, solltest du aber meiner Meinung nach mehr verdienen als du aktuell tust. Ich meine - die internen Stellenausschreibungen attestieren dir ja genau das, und das ist vom AG nicht von der Hand zu weisen. Dein Nachteil ist aktuell, dass du dich beweisen musst und die internen Prozesse neu für dich sind. Ich denke, dass du deinen Vorgesetzten ansprechen solltest, dass du dir einen Termin zum Thema Gehaltsanpassung mit ihm wünschst. Zeitpunkt wäre hier entweder jetzt - oder in einem halben Jahr, sodass die Gehaltsanpassung nach 6 oder 12 Monaten passiert. Du solltest dir im Klaren darüber sein, dass niemand mehr Geld geben wird, weil du rumquängelst "Die verdienen alle mehr als ich! * heul* " sondern du musst schon sagen, dass du der Meinung bist, dass du X TEUR verdienst, weil X, Y, Z. Das Thema Demotivation ist gefährlich. Du fühlst dich aktuell unfair behandelt. Wenn du jetzt aber keine Lust mehr auf die Arbeit hast & eine gefrustete Grundhaltung an den Tag legst, kommt das ggf. bei dem AG an und ist hinsichtlich einer Gehaltsanpassung nicht förderlich. Diese fordernde Grundhaltung "Ihr gebt den anderen mehr als mir, ich will auch, sonst bin ich bockig" stößt da vermutlich völlig auf Abwehrhaltung. Wenn du dich unterbezahlt fühlst, sag das, bring Gründe dafür an, aber das sollte nicht Kern deiner Aussage sein. Kern sollte sein "Ich sollte X TEUR verdienen, weil ich n toller Hecht bin" - und dass du ein toller Hecht bist, musst du denen vorher zeigen. D.h. du kannst jetzt voll reinhauen und dich sichtbar machen. Ich halte das für wichtig. Wenn die Entscheider dich nicht wahrnehmen und du für ne Gehaltsanpassung bei denen anklopfst, reagieren die erstmal skeptisch.
Dein Mindset ist gerade ganz wichtig. Du solltest froh sein; Du hast die Stelle frohen Mutes für 48k angenommen und hast jetzt gemerkt, dass du noch relativ viel Potenzial hast! Da sollte kein Platz für negative Gedanken sein - die bringen dich keinen Zentimeter weiter! Wenn du jetzt performst, wirst du schon bald mehr verdienen!
"Du hast doch sicherlich einen BR im Unternehmen, die würden das sicher nicht zulassen dass du so deutlich zu tief eingruppiert bist."
Also ich arbeite in einem IGM Betrieb mit 5k MA und unser Betriebsrat scheißt auf Lohnungleichheit. Wir stellen regelmäßig Leute ein, die sich bei uns 'einkaufen'.
"Mit 48k und 4 Jahren BE inklusive Masterabschluss in Wing (letztlich das schwierigste Studienfach, was man sich so aussuchen kann)"
Dass Wing das schwierigste Studienfach sein soll höre ich an dieser Stelle das erste Mal. Wie ich es drehe und wende - das ist völliger Quatsch.
"Nur mal als Vergleich: Ich habe einen Master in Winf, 5 Jahre BE und verdiene in einem DAX 30 ziemlich genau das 3-fache von deinem Gehalt (natürlich bereits inklusive aller Zulagen und Erfolgsbeteiligung, etc.)."
Danke dafür, aber 144k mit 5 Jahren BE ist als Vergleichswert völlig absurd. Niemand sollte da auf die Idee kommen, dich für einen Vergleich heranzuziehen. Mein ehem. Abteilungsleiter, 42 Jahre, 10 Mitarbeiter, Dipl-Kfm. in renommierter Uni, geht mit 110k nach Hause (IGM 5K MA) und er hat ne überdurchschnittliche Laufbahn bei uns hinter sich (fragt bitte nicht, woher ich das weiß^^)
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